Zeit ist – analog dem Sprichwort –  nicht nur Geld, sondern kann auch in Geschäftsprozessen einen sehr wichtigen Faktor darstellen. Wichtig also, dies auch bei der Prozessmodellierung entsprechend darzustellen.

In BPMN 2.0 ist das eigentlich durch den Zeittrigger sehr gut machbar. In einer EPK dagegen gibt es solche Elemente für Zeitkomponenten leider nicht. Wie kann man dort solche Anforderungen sinnvoll lösen?

Möglichkeiten der Umsetzung

1. Als Freitexte und Kommentare

Die wahrscheinlich einfachste Lösung ist es, Informationen über die Zeit als Freitext oder Kommentar in das Prozessmodell zu integrieren.

FreitextDies hat allerdings 2 große Nachteile:

  • Freitexte sind nicht datenbankbasiert
  • Man muss immer darauf achten, dass die Information an der richtigen Stelle steht – und auch dort bleibt. Beim Verschieben von Objekten darf man Freitexte nicht vergessen!

2. Als Information in den Attributen

Datenbankbasierte Tools wie z.B. ARIS bieten die Möglichkeit, zusätzliche Informationen in Objekt- oder Modellattributen zu erfassen. Dort kann man sich (notfalls über den Tooladministrator) Attributfelder für die Zeitkomponente einrichten und die jeweiligen Daten bei der Modellierung dort erfassen. Über entsprechende Skripte oder Reporte kann man diese Felder auch auswerten lassen. Viele Tools unterstützen auch die Funktion, ausgefüllte Attributfelder automatisch im Modell anzuzeigen. Dies ist auch sehr sinnvoll, da sonst die Zeitkomponente nicht auf einen Blick zu erkennen ist. Als Nachteil kann man hier den erhöhten Aufwand zur Pflege der Attribute nennen.

3. Über Ereignisse und / oder Tätigkeiten

Natürlich lassen sich zeitliche Informationen auch über Ereignisse und Tätigkeiten darstellen, z.B.

über (zeit- oder ereignisbasierte) auslösende Ereignisse darstellen:

  • 24.12., erster Montag im Monat (absoluter Zeitpunkt)
  • „3 Wochen nach Anmeldeschluss“ (relativer Zeitpunkt)

Tätigkeiten, die einen Zeitraum oder Dauer mitliefern:

  • „Maschine 10min warm laufen lassen“
  • „3 Tage auf Rückmeldungen warten“ (hier müssen dann entsprechende Ereignisse das weitere Vorgehen bestimmen)

Ereignisse und Tätigkeiten

Ein Nachteil dieser  Möglichkeit kann sein, dass ein „erzwungener“ Einbau der zeitlichen Komponente sehr gekünstelt wirken kann un man Gefahr läuft, das Modell unnötig zu verkomplizieren.

Fazit

Ehrlich gesagt, habe ich für mich persönlich noch keinen zufriedenstellenden Weg gefunden, solche Informationen in EPK oder WKD darzustellen. Eine Ideallösung gibt es wohl auch nicht. Oft kombinier ich je nach Anforderung verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist dabei vor allem: ist die zeitliche Komponenten prozessflussrelevant oder ist sie nur informativ? Im Zweifelsfall gilt bei mir: lieber eine Information zu viel als zu wenig.

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